Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der schamanischen Arbeit beruht auf der Heilkraft der Seele.
Im schamanischen Weltbild lebt Alles und Alles ist beseelt. Jeder Stein, jede Pflanze, jeder Baum, jedes Tier und jeder Gegenstand hat eine Seele, mit der wir über unsere Erden-Mutter und den Großen Geist verbunden sind.
Der schamanisch Arbeitende geht davon aus, dass unsere Seele aus verschiedenen Teilen / Emotionen besteht, die zusammen die Strahlkraft der Seele ausmachen.
In unserer Kultur ist das Erfahren der Seele, das Kommunizieren mit unserer Seele verloren gegangen.
Unsere Vorfahren konnten mit sich und Allem-was-ist in Kontakt treten. Sie fühlten sich nicht getrennt, sondern eingebunden und getragen von der Natur, der Erde und dem Kosmos. Die einzige Möglichkeit, die uns geblieben ist, ist unsere Seele über unseren Körper wahrzunehmen. Der Körper gibt uns Signale durch Schmerz, Disharmonie, Krankheit – doch leider ist es dann schon oft „zu spät“.
In unserer Zeit ist die Seelenkraft bisweilen geschwächt, das Licht, das uns allen mitgegeben ist, strahlt nicht in seiner ursprünglichen Kraft. Denn wir sind geprägt durch geschichtliche Ereignisse, Traditionen, Glaubensmuster, Gesetze, Religionen und Manipulationen, die wir uns selbst auferlegt haben. Aber auch Umwelteinflüsse, wie die Qualität von Lebensmitteln, dem Wasser, der Luft, der Erde, sowie schädliche Frequenzen und Energien, beeinflussen und schädigen die Kraft unserer Seelen.
Es gibt Ereignisse im Leben - meist in der Kindheit und frühen Jugend - bei denen sich die Seele in eine andere Welt sehnt, irgendwohin, wo wir den Schmerz, der uns in sehr belastenden Situationen widerfährt, nicht aushalten müssen.
Die Seele als großes Ganzes verabschiedet in solchen Situationen „Seelenanteile“, die diesem Schmerz nicht gewachsen sind – Seelenanteile, die mit dieser traumatischen Erfahrung nicht „zurechtkommen“.
Bei einem solchen Verlust geht es um die individuelle Wahrnehmung dessen, was geschehen ist. Gewisse Teile der Seele gehen in diesen Momenten in die Geistige Welt über, wir haben dann darauf keinen Zugriff mehr und sind uns ihrer nicht mehr bewusst. Wir können uns dann leer, ohnmächtig, depressiv oder „irgendwie nicht ganz da“ fühlen. Auch Gedächtnislücken können damit zusammenhängen. Wir können bestimmte Fähigkeiten nicht mehr leben, die mit diesen Anteilen gegangen sind.
Die Abspaltung von Seelenanteilen ist - wie auch das Verdrängen von Erinnerungen (Gedächtnisverlust) - eine Schutzfunktion, damit wir überleben können.
Jeder von uns kennt die Aussagen: „Du hast mir das Herz gebrochen“, „Ohne Dich will ich nicht leben“, „Es hat mir das Herz zerrissen“, „Ich schenke Dir mein Herz“, „Du hast mir das Herz geraubt“, „Bis in den Tod“ etc. Dadurch geht jedes Mal ein Teil von uns selbst verloren.
Wenn wir über einen längeren Zeitraum in einem sehr starken emotionalen Zustand wie Wut, Hass, Neid, Verzweiflung, Angst, Kummer, Schmerz oder Stress verweilen, kann sich ein Teil unserer Seele loslösen und
auf einer anderen energetischen Ebene Zuflucht suchen.
Wenn wir unter Suchtkrankheiten litten, Selbsttötungsversuche unternahmen, in unguten Beziehungen oder Verhältnissen festhängen, oder bei Operationen, Krankheiten und Unfällen bewusstseinstrübende Mittel erhalten, ist eine Seelenabspaltung keine Seltenheit.
In der Psychologie findet man den Begriff Dissoziation, welche die Abspaltung von Seelenanteilen benennt.
Mögliche Situationen für eine Seelenverlust:
- Unfälle, Krankheiten, OPs
- Missbrauch
- Trennungen, Scheidung
- Arbeitslosigkeit
- Tod eines geliebten Menschen
- Umzüge, örtliche Veränderung
- Alleinsein, sich als Kind unverstanden
- Stress, Burnout, Mobbing
- Süchte etc.
Mögliche Symptome bei Seelenverlust:
- nicht zur Ruhe kommen
- das Gefühl, ein Teil von mir ist gegangen, z. B. bei Trennungen
- nicht in seinem Körper präsent sein
- nicht seine Mitte finden, mehr im Außen suchen und damit die innere Leere füllen
- Müdigkeit und Kraftlosigkeit
- nicht in seiner Kraft sein, seine Kraft nicht leben
- körperliche und psychische Beschwerden
- Angstzustände, Depressionen
- fehlendes Selbstbewusstsein, Selbstliebe, Mut für Entscheidungen, Lebensfreude und noch vieles mehr
Die Anteile sind in ihrem Schmerz gefangen, sie nehmen die Veränderungen nicht wahr und haben Angst zurückzukommen. Es kann Jahre oder Inkarnationen dauern, bis ein Anteil wieder bereit ist, zurück nach Hause zu kommen.
Als Schamane übernehme ich die Aufgabe des Mittlers zwischen den Welten, ich vermittle zwischen dem Klienten und den nicht sichtbaren Welten, in denen sich der Seelenanteil befindet. Ich versuche, durch Vergebung, Auflösungen und Heilarbeit auf diesen Ebenen den Seelenanteil wieder zurückzubringen, so dass er wieder integriert werden kann und der Klient wieder mehr er selbst wird.
Ein wichtiges Ritual in diesem Zusammenhang ist das Cord-Cutting, das Trennen von energetischen Bändern.
Diese Bänder entstehen meistens in der realen Welt und werden in die Geistige-Welt / Seelen-Welt mitgenommen.
Bei diesen Cords kann es sich um energetische Verbindungen zwischen zwei Menschen-Seelen handeln, aber auch um Verbindungen zu Tieren, Gegenständen, Orten, Lebensabschnitten, Glaubensgemeinschaften, Orden, Zirkeln etc. Diese Verbindungen können auch über mehrere Inkarnationen hinweg bestehen, und das jetzige Leben beeinflussen.
Die Cords sind Grundlage jeglicher Kommunikation und zwischenmenschlicher Beziehung, darum entstehen sie tagtäglich zwischen dem Menschen und seinem Umfeld. Man kann sie also nicht vermeiden oder sich davor schützen, man kann nur lernen, sie frühzeitig wahr zu nehmen, zu entscheiden, ob sie einem noch guttun oder nicht, um damit dann umzugehen oder sie zu trennen, bzw. sie trennen zu lassen.
Da über diese Cords Lebensenergie fließt, kann man nicht nur Energie erhalten, sondern auch seiner Energie beraubt werden. Dies merkt man sehr schnell, wenn man sich in der Gegenwart von gewissen Menschen, schwach, müde, schlapp oder unkonzentriert fühlt. Wenn gewisse Orte einem die Kraft aus dem Körper ziehen oder wenn man sich in gewissen Situationen absolut ausgeliefert fühlt.
Die meisten Cords, die wir in unserem Leben knüpfen, haben energetisch einen normalen Ursprung, aber es können auch Cords geschaffen werden, die durch kraftvolle Rituale sehr zerstörerische Ausmaße annehmen können.